"Allen Schüler*innen gerecht werden?"

Veröffentlicht am 5. Februar 2025 um 10:26

Das 1. Semester ist zu Ende. Hast du schon Ferien und genießt du deine freien Tage? Oder bist du noch in der Schule und feierst die Erfolge der letzten Wochen mit den Schüler*innen? Egal, wo du gerade bist: Ich schicke dir ein großes DANKE für deinen Einsatz im 1.Halbjahr. Ich weiß, was du täglich leistest!

Mit dem Austeilen der Halbjahresnachricht kommt oft eine Mischung aus Freude, Erleichterung und manchmal auch ein Hauch von Bedauern. Freude über die Erfolge, die du gemeinsam mit den Kindern erzielt hast und Erleichterung, dass du eine weitere Etappe im Schuljahr gemeistert hast.

Gleichzeitig kann das Gefühl mitschwingen, nicht allen Schüler*innen gerecht geworden zu sein.

"Ich geb mir wirklich so viel Mühe...aber wie soll ich auf alle Bedürfnisse eingehen?"

"Ich schaffe es nicht, auf alle Kinder so einzugehen, wie sie es verdienen!"

"Ich hab niemanden in der Klasse, der mir hilft. Ich kann nicht so arbeiten- wie ich will."

Immer wieder erzählen mir Lehrer*innen in der Supervision, dass die Last, jedem gerecht werden zu wollen, erdrückend ist. Die Vielfalt in der Klasse ist wie eine bunte Pralinenschachtel:

Da gibt es strahlend schnelle Lerner*innen, neugierige Kinder, die ruhigen und nachdenklichen, die ängstlichen  Schüler*innen, die lauten;  .. Kinder, die mit emotionalen Herausforderungen zu kämpfen haben oder Schüler*innen, die wenig Hilfe von zuhause bekommen und sprachlich nicht gut mitkommen.

Bei dieser bunten Mischung, die einzigartig ist, ist es dennoch nicht ungewöhnlich, dass du dich fragst: „Wie soll ich auf die vielen unterschiedlichen Bedürfnisse in meinem Klassenzimmer eingehen?“ 

Oft sind Lehrer*innen am Ende des Semesters sogar traurig und denken: "Ich habs nicht gut genug gemacht. Ich bin nicht gut!"

.... und ich kann es nachvollziehen, wie du dich fühlst!

Es ist ok, dass du diese Gedanken hast. In Wahrheit spiegeln sie dein tiefes Engagement und deine unermüdliche Hingabe für deinen Beruf wider. 

Mit deinen Sorgen bist du nicht alleine. Schauen wir deshalb gemeinsam auf die Möglichkeiten, wie du mit dieser  Herausforderung konstruktiv umgehen kannst. 

Hier sind 6 Wege + 1 Video: 

1. Akzeptanz

Es klingt so banal - doch der wichtigste Punkt ist: Es ist doch garnicht möglich, dass du jedem Kind zu jeder Zeit gerecht werden kannst und das ist ok! Akzeptanz bringt dir Lockerheit: "Ich bin so gut es geht für die Schüler*innen da. Meine täglichen Bemühungen sind unglaublich wertvoll und bedeutsam für die Kinder. Das ist gut genug!"

2. Kleine Schritte

Realistische Erwartungen an dich und die Schüler*innen bringen Entspannung. Schau nicht auf die Jahresziele - konzentriere dich mehr auf die kleinen Schritte und Mini-Erfolge in der Klasse. Jedes Lächeln, jede positive Rückmeldung, jeder kleine Fortschritt zählt.. Diese Steps kannst du in einem Tagebuch festhalten, damit du sie nicht übersiehst. Oft passiert so viel Gutes in der Klasse und wir bemerken es kaum.

3. Selbstmitgefühl

Es ist wichtig, dass du freundlich zu dir bist. Perfektion kannst du nicht erreichen - so wie du bist, bist du gut genug! Schenke dir Selbstmitgefühlspausen (youtube) und geh mit Stolz in die Klasse, denn du machst mit deiner Hingabe einen Unterschied. Erkenne, dass jeder Tag eine neue Chance ist, Freude und Hoffnung in der Klasse zu verbreiten.

4. Feedback

Die Schüler*innen haben doch oft die besten Einsichten darüber, was ihnen hilft. Frag sie einfach nach ihren Bedürfnissen und Wünschen. So zeigst du ihnen, dass du gemeinsam an Lösungen arbeiten möchtest. Du zeigst Wertschätzung und Interesse. Lass dir auch immer wieder Rückmeldungen geben zu deinen Stunden und du wirst erkennen, wie viel schon für die Kinder in der Klasse passend ist.

5. Austausch

Oft kämpfen Kolleg*innen mit ähnlichen Herausforderungen. Trau dich über deine Sorgen zu sprechen. Du wirst erkennen, dass du nicht alleine bist mit den Fragen, die du dir stellst. Supervision kann dir zusätzlich helfen, deine Gedanken zu ordnen. Du bleibst nicht in der Problemschleife hängen, du findest Lösungen für dich und deinen Unterricht. So spürst du schnelle Erleichterung

6. Werte

Kennst du deine Werte? Es bringt ganz viel Erleichterung und Entspannung, wenn du dich nach deinen Werten orientierst. Du kannst dich immer wieder mal fragen: "Wie sehr habe ich in den letzten Wochen nach meinen Werten gehandelt?" So bekommst du Sicherheit. Im Video erklär ich es dir genauer.....

Meaning/Mattering: Werte

Sinn schaffen/ Nach den Werten orientieren... Das ist ein wichtiger Schlüssel für deine Fröhlichkeit und Zufriedenheit in der Klasse.

In 0€ teach.positiv erfährst du nicht nur, wie du diesen Werte Schlüssel in der Schule einsetzt - du wirst auch noch vier weitere Schlüssel kennenlernen. So steigerst du dein Wohlbefinden und das der Schüler*innen.

 

Wofür? Mehr Wohlbefinden= mehr Lernfreude, Motivation und besser Leistung in der Klasse.

Wichtiger Reminder zum Schluss: Deine Bemühungen sind bedeutsam!

The best teachers teach from the heart.

 

Alles Liebe

Julia

PS: Wenn du willst, begleite ich dich in deinem 2.Semester..

Machs dir leichter und stärke dein TeacherMindset!

 

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