"Du musst einfach nur positiv denken!"

Veröffentlicht am 16. Jänner 2025 um 10:04

Good vibes only?

"Ich mach mir immer so einen Druck, dass ich ja positiv und gut gelaunt bin in der Schule!“ , erzählte mir kürzlich eine Lehrerin in der Supervision. Was sie spürt und was wir während der 1:1 Stunde herausgefunden haben, erleben ganz viele Lehrer*innen in der Schulwelt:

 

* Die Vorstellung, dass wir in der Klasse ständig lächeln und Optimismus verbreiten müssen.

*Die Idee, dass schwierige Erlebnisse mit den Kindern und negative Gefühle ein Zeichen von Schwäche sind.

*Die Einstellung, dass Sorgen und Ängste als Lehrer*in nicht ausgesprochen werden dürfen. Das ist peinlich.

*Der Wunsch, negative Gefühle loszuwerden und nur mehr positiv zu denken.

 

But that is toxic!

Wenn wir uns nur auf positive Dinge konzentrieren wollen und alles ablehnen, was negative Emotionen auslösen, dann wird es noch schlimmer für uns und dann sprechen wir von toxischer Positivität.

 

Das kannst du dir so vorstellen:

Denk einmal an einen Ball, den du versuchst unter Wasser zu drücken. Du weißt bestimmt, dass du Kraft brauchst, damit er unten bleibt. Das Witzige ist, wenn du den Ball löslässt, springt er mit großer Geschwindigkeit heraus.

Das bedeutet - es kostet dich einerseits viel Energie, die Gefühle nach unten zu drücken und andererseits brodeln sie sowieso immer im Untergrund.

Das kann langfristig zu hohem Stress,  Unzufriedenheit und schlussendlich zu einem Burnout führen, weil wir sehr im Widerstand sind.

Negativer Stress kann dich in der Klasse unterschiedlichen beeinflussen: Gereiztheit oder Wutausbrüche, Anspannung und körperliche Beschwerden wie Kopf- oder Bauchschmerzen.

 

Deshalb ist es gerade in der Schule, wo die Herausforderungen sehr hoch sind, wichtig, Raum für alle Emotionen zu schaffen- sowohl für die positiven als auch für die negativen.

Alles, was du fühlst ist wichtig. All deine negativen Gedanken, dein Ärger, deine Enttäuschung, Sorgen und Ängste rund um die Schule sind ok. Du darfst sie spüren und deren Botschaften hören. In der 1:1 Supervision nehmen wir uns Zeit für die Belastungen, die du gerade erlebst. Du hast da die Möglichkeit, alles auszusprechen, was dich beschäftigt- ohne Wertung und dann schauen wir gemeinsam, wofür du diese Emotionen spürst. Was ist das Gute daran?

Gibt dir auch zuhause Zeit und erzwinge nichts.

 

"Nichts ist schwerer zu ertragen, als eine Reihe von guten Tagen!" - Diesen Spuch findest du auch schon bei Goethes Texten. Beides ist also wichtig - gute und schlechte Tage in der Schule. 

 

Hier sind 3 Ideen, wie du den negativen Druck in dir gut abbauen kannst:

Stille & Monotonie

Achtsamkeits- oder Atemübungen können dir helfen, im Moment präsent zu sein und den Druck abzubauen.

Ab in die Natur- ohne Handy und Ablenkung. Durch monotones Gehen oder Laufen wird der Kopf wieder frei. Welche Gedanken kommen da hoch? Hör kurz hin und dann stell dir vor, wie sie wieder weiterziehen.. wie die Wolken am Himmel. 

 

Tagebuch

Beginne mit dem Schreiben. Schreib all deine Sorgen und Ängste, all deine Gedanken in einem Buch auf. Journaling kann dir helfen, den berühmten Knoten im Kopf zu lösen. Benennst du deine Gefühle, wirst du Entlastung genau in diesem Moment spüren.

Geschenk

Zunächst nimm das Gefühl war. Was belastet dich? Was ist los? Sprich es aus und nimm es an. "Es ist ok, dass du da bist!"

Wenn es sich dann stimmig für dich anfühlt, frag dich: Was ist das Geschenk an mich? Stell dir vor du packst nun ein Geschenk aus - Die Schleife am Pakerl ist dein negatives Gefühl. Jetzt machst du das Geschenk auf, du öffnest den Deckel und was ist da zu sehen? Welche Botschaft steckt darin? Was ist dir wichtig? Welches Bedürfnis ist gerade nicht erfüllt? Was brauchst du jetzt?

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